Sonderform: Entwicklungstrauma

Trauma der Liebe

Was die Psyche eines Menschen am meisten prägt ist die Liebesbeziehung zu seiner Mutter und seinem Vater. Das Trauma der Liebe ist die Unmöglichkeit in der Beziehung zu der eigenen Mutter und eigenem Vater die lebensnotwendige Zuwendung, den emotionalen Kontakt, die menschliche Wärme und Liebe zu bekommen. Die kindlichen Grundbedürfnisse nach Nähe, Zugehörigkeit, Wärme und Körperkontakt werden nicht ausreichend gestillt.

"Die Bindungsbeziehung zu seiner Mutter und zu seinem Vater kann für ein Kind zu einer traumatisierten Erfahrung werden, unter anderem wenn seine Eltern traumatisiert sind."

Traumatisierte Eltern können sein:

  • Emotional nicht erreichbar
  • Übergriffig
  • Emotional bedürftig
  • Gewalttätig
  • Unberechenbar
  • Emotional schwer belastet

Folgen vom Trauma der Liebe:

  • Extremes Rückzugsverhalten
  • Unterdrückte Wut und Trauer
  • Verlassenheits- und Einsamkeitsgefühle
  • Angst
  • Lebenslange Sehnsucht nach Liebe, die durch nichts gestillt werden kann
  • Aufgabe des Zugangs zu sich selber und leben einer fremden Identität
  • Symbiotische Verstrickung mit den Eltern. Die eigenen Gefühle und die Gefühle der Eltern können nicht unterschieden werden.
  • Symbiotische Verstrickung zu anderen nahen Beziehungen

Schritte zur Überwindung eines Traumas:

  • Erkennen das die Beziehung zu den Eltern traumatisierend sein kann
  • Erkennen symbiotischen Verstrickungen zu den Eltern oder nahen Beziehungen
  • Entwickeln des Willens um aus symbiotischen Verstrickungen auszusteigen zu können
  • Eine gesunde Liebesbeziehung zu sich selbst aufbauen
  • Zulassen von aufsteigenden Gefühlen (Wut,Trauer,Angst)
  • Gesunde Liebesbeziehungen zu anderen aufbauen

Frühes Trauma des „Daseins“

Das Trauma des Daseins stellt eine extreme Form von Trauma dar. Das Trauma geschieht in der Schwangerschaft, Geburt oder in den darauffolgenden Monaten des heranwachsenden Kindes. In dieser Zeit ist das Kind auf die Fürsorge und Liebe der Eltern vollständig abhängig. An das Trauma kann keine Erinnerung im Kind gespeichert werden da das Gehirn noch nicht ausreichend einwickelt ist. Das Trauma wird im implizierten Körpergedächtnis gespeichert auf das der spätere Erwachsene keinen Zugang hat. Aus solchen frühen Traumatas können sich später psychische Erkrankungen oder Persönlichkeitsstörungen entwickeln.

Das gezeugte Kind ist nicht gewollt und erwünscht.

Die Mutter die kein Kind haben will überlegt, aufgrund eigener Traumatisierung, das Kind abzutreiben.

  • Bewußte Abtreibungsversuche (aktiv)
  • Unbewußte Abtreibungsversuche (passiv) durch körperliches Verausgaben oder Extremsport
  • Toxische Einflüße wie Drogen, Alkohol, Nikotin
  • Hasserfüllte Gedanken

Das vorgeburtliche Kind wendet sich von Anfang an mit seinem Bindungsbedürfnis an die Mutter und den mütterlichen Organismus. Das Kind ist völlig abhängig zur Mutter und benötigt die Bindung zum Überleben. Aufgrund der Ablehnung der Mutter erlebt es ein Trauma des Daseins. Das Kind darf nicht so da sein wie es ist. Das Lebensfeindliche Umfeld führt zur Lebensbedrohung schon pränatal. Das Kind erlebt eine Zurückweisung des eigenen Daseins bzw. seiner Existenz und gerät dadurch in Todesangst. Das in seinem Dasein abgelehnte Kind muss sich gegen den Willen der Mutter an sie binden und kämpfen das es die Schwangerschaft überlebt.

 

Es entsteht im Kind eine körperliche Erstarrung. Das ungeborene Kind trennt sich von seiner eigenen Körperwahrnehmung und spaltet sich vom eigenen Ich-Gefühl und der Selbstwahrnehmung ab. Die Urbewegung des Menschen ist ein entspanntes Ausweiten und ein zu sich selber zurückkehren (Selbstkontakt, Selbstwahrnehmung). Diese Entwicklungsnotwendigen Bewegungen werden durch die Erstarrung eingestellt. Im Körper wohnt nur noch der ganze Stress der Todesbedrohung und der Ablehnung das durch Dissoziation (Verlassen der Selbst- und Körperwahrnehmung) vermieden wird. Das Kind im Mutterleib versteckt sich, macht sich klein, hält sich still, weicht aus oder klammert sich fest.

Im Kind kommt es dann zu einer Ablehnung seiner selbst und es verliert die eigene Daseinsberechtigung (Trauma des Daseins). Das wird im implizierten Körpergedächtnis des Kindes gespeichert und ist später dem Bewußten nicht mehr zugänglich.

 

Aufgrund dieser Traumatisierung kommt es dann oft bei der Geburt zu Schwierigkeiten, da die Mutter und das Kind dabei nicht harmonisch körperlich zusammenarbeiten.

Als Erwachsene leiden diese betroffenen Menschen oft an

  • Todessehnsucht (kann sich in Unfälle zeigen)
  • Selbstablehnung
  • Selbsthass
  • Gefährliche Lebensweise
  • autoaggressiven Verhalten gegen sich selbst

Diese Menschen haben oft eine Abneigung sich bewusst im eigenen Körper zu verankern. Im Körper liegen die Bedürfnisse. Den eigenen Körper zu fühlen bedeutet die eigenen Bedürfnisse zu fühlen. Es können dann aber auch Erinnerungen an die lebensfeindlichen Angriffe pränatal hochkommen. Darum leben diese Menschen im Kopf oder außerhalb des Körpers.

„Wunschkind durch Selbstaufgabe“

Das Kind ist zweckgebunden gezeugt worden. Das Kind ist zwar gewünscht aber nicht wegen seiner Selbst, sondern weil es einen bestimmten Zweck zu erfüllen hat.

  • Bestimmtes Geschlecht
  • Stammhalter, Hoferbe
  • Kind wir für die Bedürfnisse der Eltern und deren Vorstellungen benutzt
  • Kind soll die Ehe retten oder den Vater binden
  • Kind soll ein vorher verstorbenes Kind ersetzen

Das Kind fühlt das es sich nicht so entwickeln kann wie es sich spürt. Es wird auf die Entwicklung seiner Einzigartigkeit verzichten um die zweckgebundene Liebe der Mutter oder des Vaters zu sichern.

 

Das Kind gibt sein „Dasein“ auf und verzichtet auf eine individuelle Ich-Entfaltung. Es hat keine Selbstkontakt, keine Selbstwahrnehmung und keine Individualität. Nach der Geburt wird das Kind von den Bezugspersonen permanent beobachtet und kontrolliert, ob es sich richtig verhält, die richtigen Interessen hat und die richtigen Dinge tut.

Das Kind erlebt Entwicklungsdefizite sowie Angst und Scham als vorherrschendes Selbstgefühl. Es bekommt keinen Zugang zu seiner unverwechselbaren individuellen Einzigartigkeit. Es weis, wenn es nicht der wird, für den die Eltern ihn gezeugt haben, dann verliert es seine Daseinsberechtigung und die lebensnotwendige Fürsorge von ihnen.

 

Sich bedingungslos angenommen zu fühlen, ohne Ansprüche, Erwartungen und Funktionen erfüllen zu müssen ist das Grundbedürfnis unseres menschlichen Daseins. Da das biologische Überleben bei jedem Menschen an erster Stelle steht, treibt  unser Bindungsverhalten uns zu binden auch wenn wir dabei unsere Ich-Identität, unsere Individualität aufgeben.

Als Erwachsene leiden die betroffenen Menschen oft an:

  • Trägheit
  • Lebenslange Gebundenheit an den Eltern
  • Falsche Berufswahl (keine Erfüllung)
  • Leben einer fremden Identität
  • Nichts mit dem eigenen Leben anzufangen wissen
  • Fehlender Lebenssinn
  • Als Erwachsene leiden diese betroffenen Menschen oft an